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Plastikfrei Gärtnern - Buchrezension

machsnachhaltigDas kannste schon so machen, aber dann isses halt..... richtig: nicht nachhaltig. (Was dachtest du denn?). Die Postkarte fiel mir entgegen, als ich das Buch “Plastikfrei Gärtnern” vom Verlag Eugen Ulmer das erste mal aufschlug. Und irgendwie beschreibt es ganz gut, welchen Struggle man tagtäglich bei so gut wie allem fühlt. Klar kann man sich die abgepackte Scheibensalami vom Discounter kaufen, klar kann man jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fahren und klar kann man konsumieren bis der Arzt kommt, aber: dann ist es halt nicht nachhaltig. Und ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde das schon wichtig.

Nachhaltig leben - immer leichter?



Plastikfrei Gärtnern Buchrezension
Mittlerweile gibt es Alternativen zu fast allem und es werden einem an allen Ecken Tipps und Tricks zu einem nachhaltigen Leben gegeben. Ich find das grundsätzlich gut. Der Begriff Nachhaltigkeit sollte mittlerweile bei jedem angekommen sein. Trotzdem ist Obacht geboten: Denn nicht überall, wo Nachhaltigkeit draufsteht, ist auch wirklich Nachhaltigkeit drin.



Beim Gärtnern allerdings habe ich noch immer das Gefühl, dass vieles noch nicht besonders nachhaltig ist! Da fallen mir zum Beispiel diese schwarzen Plastik-übertöpfe ein, oder Pflanzstäbchen aus Plastik, oder Mini-Gewächshäuser. Um nur ein paar Sachen zu nennen, die mir spontan in den Kopf kommen. Das muss doch besser gehen, oder?


#machsnachhaltig

Es gibt seit einigen Wochen eine neue Buchreihe, die meine Aufmerksamkeit erregt hat. #machsnachhaltig nennt sie sich und beinhaltet (bisher) 4 Bücher. Ich habe mir, wie gesagt, “Plastikfrei Gärtnern” von Elke Schwarzer genauer angeschaut, weil mich das Thema selbst brennend interessiert. Wie verzichtet man auf Plastik beim Gärtnern? Was kann man austauschen, ersetzen, wo gibt es Alternativen?



Plastikfrei Gärtnern - Buchrezension

Foto: Elke Schwarzer aus "Plastikfrei Gärtnern"
Plastikfrei Gärtnern - Buchrezension

Foto: Elke Schwarzer aus "Plastikfrei Gärtnern"

Antworten auf die Fragen und noch viel mehr gibt es in diesem Buch. Auf dem Cover werden mir “150 nachhaltige Alternativen und Upcycling Ideen” versprochen und, ich habe zwar nicht nachgezählt, aber ich kann euch sagen, auf knackigen 120 Seiten findet man jede Menge selbstverständlicher (solche, wo man sich an den Kopf fasst und ruft “wieso bin ich darauf nicht früher gekommen?”) und innovativer Ideen. Eine davon hat mir besonders gut gefallen und netterweise darf ich sie euch heute hier vorstellen. Es folgt ein Ausschnitt aus dem Buch "Plastikfrei Gärtnern" geschrieben von Autorin und Biologin Elke Schwarzer:




"Blumenerde aus dem Sack?

Pflanzsubstrat kommt nicht in die Tüte? Es wäre schön, wenn es so funktionieren würde. Denn Blumenerde hat zwei Probleme: Sie kommt einerseits in einem Plastiksack daher, andererseits enthält sie meistens Torf, der im artenreichen Moor bleiben sollte. Torffreie Substrate sind nicht alle gleich gut, aber stets teurer als torfhaltige. Manche lassen die Pflanzen richtig aufblühen, andere bestehen aus so viel Nadelholzrinde, dass das Gemüse angewidert zusammenzuckt. Ein hoher Anteil an Holzfasern führt zu einer verzögerten Entwicklung der Pflanzen und einem erhöhten Wasserbedarf. Hier muss man ein wenig forschen, bis man die beste Blumenerde gefunden hat. Misch dich ruhig auch ein: Die Wasserspeicherfähigkeit lässt sich durch Zugabe von Schafwolldünger, Zellulosestreifen und Lavagranulat verbessern. Das Problem Plastiksack bleibt. Es gibt zwar erste Versuche, vorgetrocknete Blumenerde in einer Papiertüte zu verkaufen, aber noch hat es die Idee nicht in den Handel geschafft. Und nur in großen Gärten wird man sein Substrat aus Kompost und Gartenerde komplett selbst herstellen können.

Pflanzenerde selber machen


Foto: Elke Schwarzer aus "Plastikfrei Gärtnern"





Kompost über alles?

Wenn du bis jetzt immer den ganzen Garten vorbildlich mit Kompost versorgt hast, überlege, ob das wirklich nötig ist. Er verbessert zwar die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, doch in diesem Fall kann es eine Lösung sein, möglichst viel der Gartenfläche auf Diät zu setzen und zu einem mageren Beet für trockenheitsliebende Pflanzen umzuwandeln. Der Rest bekommt einfach weniger Kompost und wird stattdessen zu Selbstversorgern erzogen: Das Falllaub wird im Herbst großzügig auf dem Boden verteilt, was die Regenwürmer glücklich macht und den hungrigen Pflanzen den nötigen Humus verschafft. Im Sommer kommt noch Grasschnitt dazu, er enthält viel Stickstoff und verrottet schnell. So bleibt mehr Kompost für die Kübel übrig. Die schön lockere Erde von Maulwurfshügeln fällt vielleicht in deinem Garten regelmäßig an und kann zum Mischen von Blumenerde dienen. Das alles sind Schritte auf dem Weg zur eigenen Erde.

Kübelerde strecken und auffrischen

Gärtnert man auf dem Balkon, kommt man um käufliche Erde kaum herum. Lose gibt es sie bei der örtlichen Kompostieranlage oder einem Erdenwerk in der Nähe. Führt am Sack Blumenerde nichts vorbei, kann man jedoch auch ein bisschen tricksen, um möglichst viel damit zu erreichen. Selbst gemachter Laubkompost ist ein guter Zusatzstoff zum Strecken des Substrats und dient als Aussaaterde. Auch getrockneter Kaffeesatz kann untergemischt werden. Es ist auch gar nicht immer nötig, die Erde in den Töpfen komplett auszutauschen. Einige Jahre lang reicht es für die Dauerbewohner, wenn sie eine Kopfdüngung auf den Wurzelbereich bekommen, also eine Ladung Kompost aus der Wurmkiste oder frische Blumenerde. Auch das Gießen mit organischem Flüssigdünger oder Bokashi (einer Art Kleinkompost im Eimer, bei der eine nährstoffreiche Flüssigkeit abfällt) sowie das Untermischen von Hornspänen und -mehl halten die Pflanzen im Gebraucht-Substrat fit. In große Kübel für Starkzehrer wird im Frühjahr ein wenig frischer Pferdemist möglichst tief untergegraben. Für Flachwurzler erhalten große Kübel einen doppelten Boden: Blähton oder umgedrehte Tontöpfe als Basis verringern den Bedarf an Erde. Kokosbriketts, die man in Wasser zur vollen Größe quellen lässt, umgibt vergleichsweise wenig Verpackung; der Rohstoff hat allerdings einen weiten Anreiseweg.

Rezept für Blumenerde

Mische einfach die folgenden Bestandteile gut miteinander und schon hast du Blumenerde ohne Plastikbeigeschmack.

  • 5 Teile Gartenerde
  • 
2 Teile gesiebter reifer Kompost
  • 
1 Teil Sand

Wir danken Elke Schwarzer für diesen Einblick ins Buch!

Neugierig geworden?



Das freut uns! Ich kann dir das Buch Plastikfrei Gärtnern wirklich ans Herz legen. Wen die ganze Buchreihe #machsnachhaltig interessiert, der sollte jetzt bei unserem Gewinnspiel auf Instagram oder Facebook teilnehmen. Dort verlosen wir bis zum Datum jeweils ein Buchset der Reihe #machsnachhaltig bestehend aus den vier Büchern Plastikfrei Gärtnern, Garten ohne Gießen, Mehr Natur im Garten und Bienen retten. Jetzt teilnehmen!

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