Über die enthaltenen Pflanzen
Gewürzthymian
Wird bis zu 40 cm hoch, hat eine bewegte Vergangenheit und ist auch gegenwärtig sehr angesehen. Von den alten Ägyptern zur Einbalsamierung Verstorbener genutzt, im antiken Griechenland schon als Gewürz und im Mittelalter zudem als Heilkraut entdeckt. In der mediterranen Küche schon seit Menschengedenken zur Veredlung von Fisch, Fleisch und Gemüse eingesetzt, seit einiger Zeit aber auch in unseren Breitengraden als Küchengewürz sehr beliebt. Riecht toll, wenn man ein kleines Blatt zwischen den Fingern zerreibt. Blüht hübsch in Rosa bis Lila und sollte in der Küche eher knickerig eingesetzt werden, da sehr intensiv im Geschmack. Auch getrocknet bestens verwendbar.
Pflanzendetails |
Botanischer Name | Botanischer Name: Thymus vulgaris |
Winterhärte | Winterhärte: winterhart |
Schwierigkeit | Schwierigkeit: relativ einfach |
Standort | Standort: Halbschatten bis Sonne, am liebsten vollsonnig und eher warm; mäßig feuchter, magerer oder sandiger Boden, gern an Steinen oder Mauern, da diese wärmespeichernd sind im Sommer |
Lebensdauer | Lebensdauer: mehrjährig |
Inhaltsstoffe | Inhaltsstoffe: diverse ätherische Öle (z. B. Thymol), Zink, Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Linolool, Carvacrol, Kampfer, Zineol |
Verwendung | Verwendung: als Heilkraut und in der Küche, hier aufgrund seiner leichten Schärfe, die ein wenig an Pfeffer erinnert, vor allem für Fleischgerichte geeignet (Lamm, Grillfleisch); passt aber auch ideal zu Speisen mit Kartoffeln, zu Ragout und diversen Gemüsesorten wie Zucchini, Auberginen oder Tomaten |
Wirkung | Wirkung: soll gegen Husten, Erkältungen, Erkrankungen der Atemwege, Magenbeschwerden (Durchfall, Sodbrennen), Kopfschmerzen und Rheuma helfen; senkt angeblich das Fieber und soll gut für die Kopfhaut und die Haare sein |
Pflege | Pflege: nicht in den vollen Schatten stellen; Wasserabzug gewährleisten; im Garten braucht Thymian viel Platz und wächst am liebsten allein |
Zwergminze
Zwergminze ist deutlich süßer als andere Minze-Sorten, eignet sich deshalb ganz besonders für die Zubereitung von Tees und zur Verwendung für Desserts und Süßspeisen. Ist wie alle anderen Minzen ziemlich pflegeleicht und mag es gern recht feucht, scheut jedoch die Morgensonne nicht. Wenn die Sonne mittags und nachmittags wärmer ist, sollte direkter Kontakt vermieden werden. Ähnelt in ihren Eigenschaften der Pfefferminze und wird gern gegen Müdigkeit und fehlende Energie eingesetzt. Apropos Tee: Diese Pflanze wird insbesondere für den marokkanischen Minztee verwendet, dessen herrlichen Duft die Zwergminze erst ausmacht.
Pflanzendetails |
Botanischer Name | Botanischer Name: Mentha viridis nana |
Winterhärte | Winterhärte: winterhart |
Schwierigkeit | Schwierigkeit: einfach |
Standort | Standort: hat es am Morgen gern sonnig und am Nachmittag gern schattig, mag fruchtbare und feuchte Böden |
Lebensdauer | Lebensdauer: mehrjährig und ausdauernd |
Inhaltsstoffe | Inhaltsstoffe: hauptsächlich ätherisches Öle (Menthol), Flavonoide, Gerbstoffe |
Verwendung | Verwendung: in der Küche als Tee oder als verzehrbare Deko zu Süßspeisen und Desserts; in der Heilkunde als Öl bei Erkältungen, Magen-Darm-Beschwerden, Gallenproblemen etc. |
Wirkung | Wirkung: soll Krämpfen im Magen und Darm begegnen, Blähungen bekämpfen, die Verdauung fördern und gegen alle Symptome von Erkältungen helfen (Husten, Schnupfen, Heiserkeit etc.) |
Pflege | Pflege: Erde sollte immer feucht sein, Staunässe muss jedoch vermieden werden; ab und zu die Spitzen beschneiden und auch die Knospen; Pflanze alle zwei bis drei Jahre teilen, um gute Aromen zu garantieren |
Ysop
Hübsch anzusehende Unterart des Blauen Ysop mit einer reizenden blauen Blütefarbe. Ziert Gärten und Beete, wo er auch gedeiht und blüht von Juni bis September. Wächst recht buschig und wird bis zu 30 Zentimeter hoch. Als Küchengewürz bei uns heutzutage eigentlich kaum noch eingesetzt, was recht schade ist. Denn das zunächst etwas gewöhnungsbedürftige und leicht bittere Aroma hat etwas für sich, es erinnert ein wenig an Minze und besonders an Salbei. In der arabischen Welt zur Herstellung von „Scherbett“ genutzt, einem eiskalten Getränk mit etwas Alkohol (das Wort Sorbet leitet sich von Scherbett an). Passt als Gewürz toll in Fleischfüllungen, Hackfleisch oder Marinaden.
Pflanzendetails |
Botanischer Name | Botanischer Name: Hyssopus officinalis |
Pflanzenfamilie | Pflanzenfamilie: Lippenblütler |
Winterhärte | Winterhärte: winterhart |
Schwierigkeit | Schwierigkeit: einfach |
Standort | Standort: sonnig bis vollsonnig; normale und durchlässige Böden, die gg. Staunässe immun sind |
Lebensdauer | Lebensdauer: mehrjährig und ausdauernd |
Inhaltsstoffe | Inhaltsstoffe: ätherische Öle (v. a. Pinocamphon, Kampfer, Pinen), Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe |
Verwendung | Verwendung: in erster Linie als Zierpflanze (tolle Blüten); wird aber auch als Küchenkraut unterschätzt |
Wirkung | Wirkung: soll entzündungshemmend, krampflösend und auswurffördernd sein |
Pflege | Pflege: benötigt so gut wie keine Pflege, kommt auch mit längeren Durststrecken zurecht |
Schnittlauch
Wird irrtümlicherweise gern nachgesagt, aus dem Mittelmeerraum oder den Alpen zu stammen – beides falsch. Botaniker haben belegt, dass Schnittlauch ursprünglich aus Sibirien stammt. Wächst heute vielerorts auch wild. Blüht von Mai bis August in hübschem Violett (manchmal auch Rot oder Weiß), die Blütenstände sollte man indes schon vor der Blüte abschneiden. Warum? So wird verhindert, dass die Pflanze zu viel ihrer Energie in die Bildung von Blüten investiert. Soll heißen: Wenn die Blütenstände entfernt werden, wachsen die Halme deutlich schneller und besser. Geerntet wird in der Regel von Mai bis September. Verfeinert viele Salate oder deftige Quarkspeisen, passt aber auch exzellent zu Gerichten mit Kartoffeln oder in Kräuterbutter und Suppen.
Pflanzendetails |
Botanischer Name | Botanischer Name: Allium schoenoprasum |
Winterhärte | Winterhärte: winterhart |
Schwierigkeit | Schwierigkeit: sehr einfach |
Standort | Standort: sonnig bis halbschattig; humose und lehmig-sandige Böden, mäßig feucht |
Lebensdauer | Lebensdauer: mehrjährig und ausdauernd |
Inhaltsstoffe | Inhaltsstoffe: ätherische Öle (etwa Allicin, Dimethyldisulfid, Dipropyldisulfid, Diallyldisulfid, Diallyltrisulfid), Vitamine A, B6, C, K, Gerbstoffe, Saponine, Cystein-Verbindungen, Magnesium, Kalium, Saponine |
Verwendung | Verwendung: als Heilkraut (s. Wirkung) und in der Küche |
Wirkung | Wirkung: soll gegen Appetitlosigkeit helfen und gegen Völlegefühl, Hämorrhoiden und Blasenschwäche gut sein |
Pflege | Pflege: mag es mäßig feucht, Staunässe aber unbedingt vermeiden; lieber zu viel Sonne als zu wenig; regelmäßige Ernte fördert das Nachwachsen neuer Halme; vor der Blüte idealerweise die Blütenstände abschneiden |
Zitronenmelisse
Duftet nach Zitrone, daher der Name, hat mit dieser Zitrusfrucht sonst nichts am Hut. Als Gewürz- und Heilpflanze aber seit der Antike vielseitig im Einsatz. Wird im Kübel etwa 60 cm hoch und zieht als Gartenpflanze Bienen magisch an – diese bestäuben dann auch gleich andere Nutzpflanzen. Stammt aus Süd- und Südosteuropa, schon von den alten Römern und Griechen kultiviert. Im Beet extrem frosthart, als Kübelpflanze aber anfällig und über den Winter an frostfreien, aber hellen und kühlen Orten zu lagern. In der Küche und als Heilkraut alles andere als einseitig.
Pflanzendetails |
Botanischer Name | Botanischer Name: Melissa officinalis |
Pflanzenfamilie | Pflanzenfamilie: Lippenblütler |
Winterhärte | Winterhärte: absolut finterfest |
Schwierigkeit | Schwierigkeit: sehr pflegeleicht, stellt kaum Ansprüche, nur Staunässe sollte vermieden werden |
Standort | Standort: Halbschatten bis volle Sonne, humoser und lockerer Boden, regelmäßig gießen; sowohl im Garten als auch als Zimmerpflanze geeignet |
Lebensdauer | Lebensdauer: zwei- bis dreijährig als Nutzpflanze |
Inhaltsstoffe | Inhaltsstoffe: ätherische Öle (Geraniol, Nerol, Linalool, Citral, Caryophylen, Thymol); Harze, Saponine, Bitterstoffe, Vitamin C, Flavonoide, Gerbstoffe |
Verwendung | Verwendung: nicht kochen, zu warmen Gerichten erst beim Servieren beimengen; passt als Gewürzkraut zu Salaten, Fisch und Obstsalaten; auch für andere Süßspeisen wie Eis und Sorbet geeignet; wird gern zu Pesto, Likör, Gelee und Sirup verarbeitet; frisch oder getrocknet auch ideal als Teekraut; frische Blätter werden auch als Badezusatz verwendet (soll gegen Haut- und Genitalentzündungen helfen) |
Wirkung | Wirkung: soll beruhigen und gegen Schlafstörungen helfen, zudem Erkältungen vorbeugen; gilt als Hausmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfe, Appetitlosigkeit und Herpes |
Rosmarin (hängend)
Hat die exakt gleichen Bedürfnisse, Inhaltsstoffe und Wirkung wie der normale Rosmarin, riecht genauso, schmeckt genauso – und gleicht diesem von der Wuchsform her aber nicht ein bisschen. Blüht im Frühjahr und Sommer mit seinen wunderschönen, himmelblauen Blüten aber mindestens ebenso hübsch wie sein enger Verwandter. Klar, dass hängender Rosmarin zugleich hübsche Zierpflanze und tolles Küchenkraut ist. Die Zweige wachsen mal nach oben, mal nach links, mal nach rechts und auch quer; teilweise fallen sie kaskadenartig übereinander. Das sieht echt toll aus und macht sich besonders in Blumenkästen hervorragend. Vor allem ältere, gewachsene Rosmarinsträucher sind äußert schmückend.
Pflanzendetails |
Botanischer Name | Botanischer Name: Rosmarinus officinalis 'Haifa' |
Winterhärte | Winterhärte: nicht winterhart |
Schwierigkeit | Schwierigkeit: einfach |
Standort | Standort: sonnige, warme Plätze; trockene und nährstoffarme Böden |
Lebensdauer | Lebensdauer: mehrjährig und ausdauernd |
Inhaltsstoffe | Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Flavonoide, Glycolsäure, Bitterstoffe, Saponine, Harz ätherische Öle |
Verwendung | Verwendung: als Heilpflanze (s. Wirkung) sowie in der italienischen und provenzalischen Küche; dort ideal als Grillgewürz für alle Fleischsorten, passt aber auch zu Teigwaren sowie Speisen mit Kartoffeln und Zucchini und Ähnlichem |
Wirkung | Wirkung: soll gut gegen Magen-Darm-Beschwerden sein, gegen Depressionen, gegen Störungen in der Durchblutung und soll den Kreislauf stärken |
Pflege | Pflege: nur wenig gießen, Staunässe unbedingt vermeiden; falls Boden zu lehmig: Bims, Lava oder Sand beimengen; als Substrat kein reiner Torf; nur im Herbst und im Frühjahr düngen und im Spätwinter oder Vorfrühling zurückschneiden |