Ausführliche Pflanzanleitung: Rhabarber 'Poncho'
Rhabarber ist nicht nur Bestandteil vieler leckerer Süßspeisen, sondern obendrein robust und pflegeleicht. Welchen Grund brauchst du noch, die roten Stengel zu pflanzen?
Wusstest du, dass man Rhabarber in seinem Ursprungsland China zur Reinigung des Darms benutzt? Die Wurzeln des süßen Stielgemüses wirken nämlich extrem abführend. In Europa kultiviert man Rhabarber aber eher aufgrund seiner Stiele, die – für ein Gemüse ungewöhnlich – vorzüglich süß schmecken und zu Kompott, Kuchen, Marmelade und vielen anderen Leckereien verarbeitet werden können.
Rhabarber – die robuste Süßigkeit
Der Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist ein Knöterichgewächs und sollte möglichst an sonnige Plätzchen gepflanzt werden, weil er sich im Licht ganz besonders wohl fühlt. Bekommt er davon zu wenig ab, werden seine saftig-süßen Stengel nämlich dünn und kraftlos.
Die bereits angesprochenen Wurzeln der roten Staude reichen im Übrigen sehr tief in die Erde, achte also auf genügend „Tiefgang“ bei der Wahl des Pflanzortes. Davon abgesehen sollte der Boden sehr nährstoffreich sein, denn die Rhabarberstauden haben jede Menge Kohldampf. Geh am besten auf Nummer sicher und gib etwas Kompost, Knochenmehl oder – falls vorhanden – Mist als Dünger bei.
Ansonsten gibt es bei der Wahl des Ortes nicht viel zu beachten, Rhabarber ist robust und anspruchslos. Ist die richtige Stelle gefunden, geht es ans Pflanzen – und das ist für Anfänger mitunter gar nicht so einfach.
Rhabarber-Samen aussähen – so funktioniert’s
Üblicherweise wird Rhabarber durch Teilung vermehrt, d. h. es werden bereits fertige Rhabarberstöcke oder Teile davon eingepflanzt. Etwas anspruchsvoller, aber keinesfalls unmöglich ist das Großziehen von Rhabarbersamen.
Diese solltest du zunächst zum Keimen bringen und in einem kleinen Topf großziehen. Das klappt nicht immer, nimm also lieber ein paar mehr Samen als zu wenig. Sobald deine Pflänzchen eine Knospe besitzen, kannst du sie aus dem kleinen Topf befreien und in die freie Natur ausbringen. Idealerweise sollte das im Frühjahr oder Herbst passieren.
Grab die Jungpflanzen in Abständen von etwa einem Meter so tief in den Boden ein, dass nur noch die Knospe herausragt. Tritt den Boden anschließend etwas fest und begieß deine neue Rhabarberkolonie zur Feier des Tages mit einer Ladung Wasser aus der Gießkanne.
Wo wir beim Gießen sind: Wie die meisten Pflanzen mag Rhabarber keine stehende Nässe, gieß also nur so viel, wie der Boden auch aufnehmen kann. Einmal ausgesetzt und regelmäßig gegossen, sollte der Rhabarber wachsen und gedeihen. Das süße Gemüse ist winterhart, du kannst es also das gesamte Jahr über draußen lassen.
Nun heißt es abwarten. Etwa zwei Jahre dauert es, bis deine Stauden groß genug sind, um tatsächlich geerntet zu werden. Dann aber hast du gut acht Jahre Freude daran, bevor du sie umsetzen und gegebenenfalls teilen solltest.
Zum Abschluss der wichtigste Punkt, die Ernte: Reife Rhabarberstengel erkennst du daran, dass sie glatt und nicht mehr gewellt sind. Erntezeit ist von April bis zum Johannistag am 24. Juni.
Schnellübersicht: Rhabarber Pflanzanleitung
- Samen im Topf zum Keimen bringen
- Pflanzen erst ausbringen wenn Knospe sichtbar ist
- ausbringen im Frühjahr oder Herbst
- regelmäßig ausgiebig gießen
- mit Kompost oder Mist düngen
- Staunässe vermeiden
- erste Ernte erst nach etwa zwei Jahren
- Ernte zwischen April und Juni
- Rhabarber ist reif, wenn Stiele glatt sind